mit W.A.F. Werbeagentur Fehsenfeld
Textauszug aus dem Bericht 2006
Auch wenn wir regelmäßig zurück blicken – wie etwa auf beiliegender CD-Rom, die unseren Geschäftsbericht 2006 enthält – gilt unser Augenmerk sehr viel häufiger der Zukunft. Unsere Planungen müssen langfristig angelegt sein, wollen sie die riesigen Investitionen rechtfertigen und unserer Verantwortung gerecht werden, eine Millionenstadt mit dem wichtigsten Lebensmittel überhaupt zu versorgen – mit sauberem Wasser.
Uns beschäftigen Fragen wie zum Beispiel:
+ Wie entwickeln sich Wasserverbrauch und Abwassermengen in den nächsten 10, 20, 30 Jahren?
+ Wo leben die Berliner zukünftig, von wo ziehen sie weg? Und: wo siedeln sich Unternehmen an?
+ Was bedeuten klimatische Veränderungen für die Wasserversorgung in unserer Region?
Wir nehmen Antworten auf diese volkswirtschaftlichen und ökologischen Fragen sehr ernst. Aber wir hüten uns auch, vorschnelle Schlüsse aus ersten Symptomen zu ziehen. Beispiel rückläufiger Wasserverbrauch: Es ist richtig, dass die Berliner immer weniger Wasser verbrauchen. Die Folgerung aber, unsere für einen höheren Durchlauf dimensionierten Rohre und Kanäle rückzubauen, geht an der Realität vorbei. Denn erstens wäre ein Rückbau irrwitzig teuer. Und zweitens erleben wir immer häufiger riesige Niederschlagsmengen in kurzer Zeit, enorme Wasserspitzen in unserem System also, die wir nur mit gewaltigen Staureserven bewältigen können.
Daran ist das Klima schuld, das uns zukünftig heiße trockene Sommer und warme feuchte Winter bescheren wird. Gewitter und sintflutartige Regenfälle, so genannte extreme Wettereignisse, nehmen infolge dessen zu, wie eine aktuelle Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes prognostiziert. Deshalb setzen wir auf eine intelligente Stauraumbewirtschaftung, d.h. wir pflegen unsere vorhandenen Ressourcen, bauen gezielt weitere Stauräume und investieren in elektronische Leitsysteme, die plötzliche Wassermassen umlenken und verzögert an die Klärwerke abgeben.
Die biologischen Reinigungsstufen in unseren Klärwerken funktionieren nur mit geregelten Wassermengen. Deshalb leiten wir notfalls Mischwasser, das sich aus Regen- und Abwasser zusammensetzt, in unsere Gewässer ab. Notfalls, wohlgemerkt. Wir konnten in den letzten Jahren diese Notüberläufe enorm eindämmen und so die Qualität der Berliner Flüsse und Seen spürbar verbessern. Und da wir in Berlin in einem intakten Wasserkreislauf wirtschaften und unser Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasser gewinnen, darf sich diese positive Entwicklung nicht umkehren. Deshalb müssen wir weitsichtig denken. Und nachhaltige Ziele beharrlich in die Tat umsetzen. Das haben wir in den letzten Jahrzehnten getan, und das werden wir auch weiterhin tun.